Man prüfe sich selbst…
„Wie können wir im Urlaub die Zeiten für den Medienkonsumen effektiv und ohne Missstimmungen zu erzeugen einschränken? Am liebsten würde ich gleich anordnen, dass die Handys Zuhause bleiben!“
Mit dieser Frage beschäftigen sich Eltern einmal mehr kurz vor den Urlaub. Eine Vater sitzt vor mir, mit offenem Tablet, er erklärt sich: „Ich habe meine Fragen darauf stehen, mache mir ein paar Notizen.“ Etwas später, legt er auch das iPhone noch dazu, das er zuvor gezuckt hatte, um eine Info zu googeln. Während sein Smartphone offen vor ihm liegt sehe ich, wie es immer wieder mal aufleuchtet, Nachrichten werden eingeblendet. Sein Blick, geht wahrlich nur kurz dahin, er kann Multitasking, schenkt mir weiterhin seine Aufmerksamkeit.
Ich frage ihn: „Werden Sie auch Ihre Medien zuhause lassen können?“
„Ich brauche sie beruflich, ich muss für meine Sekretärin und für den Chef erreichbar sein.“
Bevor Sie ihren Kindern verbieten, Ihre Spiel- und Kommunikationsmittel mitzunehmen, seinen Sie sich bewusst, dass Sie auch in diesem Aspekt ein Vorbild sind. Die Kinder werden Ihnen zurecht vorwerfen, dass Sie sich nicht an Ihren eigenen Regeln halten.
Thematisieren Sie lieber, den Umgang mit den Medien: „Wie wollen wir es machen: Zuhause lassen, Zeiten einrichten, werdet wir uns daran halten können?“ Kinder können sich besser an Vereinbarungen halten, wenn sie diese mitentscheiden.
Wie wäre es, wenn Sie dann auch Ihre eigene Erreichbarkeit einschränken, z. B. die Emails morgens und abends checken und dazwischen wirklich „Urlaub“ machen? Sie würden ihren eigenen Erwartungen entsprechen, ihrer Vorbildfunktion gerecht werden und dabei selbst etwas Abschalten.
Und wenn Sie doch zwischendurch ein Gerät in die Hand nehmen, weil Sie selbst etwas googeln, emails beantworten oder telefonieren, sollten sie es danach bewusst und demonstrativ wieder weglegen: „So, fertig, jetzt kann das weg! Wollen wir eine Runde Fußball spielen?“