Analog, digital, virtuell…was heißt das in der Beratung?


Während ich mein Online-Methoden-Training zur Erweiterung der systemischen Videoberatungskompetenz vorbereitet habe, habe ich mich genauer mit den Begriffen – die wir inzwischen alle sehr selbstverständlich benutzen – auseinandergesetzt: analog, digital, virtuell und so weiter…

Wenn ich heute eine Supervision gebe, dann bediene ich mich nicht mehr „nur“ der imaginativen, sprachlichen, räumlichen Methoden. Oder der schriftlichen Materialien, die wir als analog bezeichnen können. Nein, inzwischen nutze ich digitale und virtuelle Tools, die ich zum Teil selbst erstellen kann und zum großen aber Teil bei Externen einkaufe, weil sie von Informatikern programmiert werden.

Also was bezeichne ich genau wie? 

Mir geht es hier um den sprachlichen Unterschied bezogen auf den Gebrauch in der Bezeichnung von Materialien, Methoden und Tools, die in der videobasierten online Beratung und im E-Learning genutzt werden.

Analog heißt rein sprachlich: vergleichbar, ähnlich, entsprechend,
in der EDV aber bedeutet es kontinuierlich, stufenlos z. B. ein ununterbrochenes Signal. Das analoge Material können wir anfassen: ein Systembrett, ein Plakat.

Mit digitalen Tools sind Werkzeuge gemeint, die digital vorhanden sind also solche, die auf dem eigenen Rechner gespeichert sind: z.B. eine Power Point Präsentation für einen Vortrag oder für einer 2D-Aufstellung, oder digitale Bilder, Gefühls-Karten für eine Befindlichkeitsrunde.
Das Gegenteil davon und entsprechend sind die vertrauten „analogen“ Materialien: ein Flipchart, worauf man zeichnen kann, Bilderkarten, die man anfassen kann, Arbeitsblätter, Symbole für das Coaching usw.

Virtuelle Tools sind nicht physisch vorhanden. Sie befinden sich auf einem Server also in einem virtuellen nicht realen Raum, der auch Cyberspace genannt wird. Dafür gibt es einen Link zum Programm, der App oder Anwendung, die von einem Anbieter bereitgestellt wird. Virtuell ist also das Gegenteil von materiell, physisch, tatsächlich und real.

Hier eine kleine Zusammenfassung der Begriffe und deren Bedeutung in Bezug auf Beratungstools für online Coaching, Supervision und Trainings:

Begriff
(in der Beratung)
bedeutet
digitalauf dem Rechner vorhanden, also z.B. eine Software oder Anwendung wie: Präsentation, Fotos, Karten auf dem PC.
Das Gegenteil davon ist: analog.
virtuellnicht physisch vorhanden z.B. ein virtueller Raum, (Cyberspace) Zoom, Etherpad, online-Systembrett…
Das Gegenteil ist: materiell, physisch, real.
analogsprachlich heißt es: vergleichbar, entsprechend, ähnlich
EDV: kontinuierlich, stufenlos, ununterbrochenes Signal.
Alles, was wir anfassen können: Flipchart, Systembrett…
Das Gegenteil davon ist: digital.
imaginativin der eigenen Vorstellung generiert. Eine Metapher eine Geschichte, die nur in der Imagination vorhanden ist.
sprachlichdurch Sprache erzeugt, beschrieben. Das kann gesprochen oder geschrieben sein: zirkuläre Fragen, Listen…
visuell/
räumlich
im Raum sichtbar. Das kann visuell eine sein Zeichnung, oder als Gegenstand räumlich z.B. die Stühle-Methode


Mehr dazu und wie man digitale und virtuelle Tools anwendet und welche, wofür sinnvoll sind, erfahren Sie in meinen Online-Methoden-Training zur Erweiterung der systemischen Videoberatungskompetenz

Sehr viele analogen Methoden können in einer Videoberatung digital und virtuell umgesetzt werden. Und auch Aufstellungsarbeit ist heute virtuell möglich!